Am Standort Lippstadt soll in unmittelbarer Nähe der B 55 Ab-/Auffahrt „Lippstadt-Süd“ ein neuer Digital Innovation Campus entstehen. Das Ziel ist es, ein neues innovatives Gebäude zu schaffen, in welchem zukünftig Synergien aus Wissenschaft und Wirtschaft gemeinsam genutzt werden können.
Zentrales Thema des Entwurfsbeitrages ist Bewegung. Bewegung prägt den Standort heute offensichtlich durch ein- und ausfahrende, auf- und abfahrende oder vorbeifahrende Autos. Bewegung soll den Standort aber zukünftig auch prägen im Einleiten von innovativen, dynamischen, kreativen Prozessen und dem Finden neuer Ideen und Lösungen durch Synergien, Energien und Veränderungen. Das Thema der Bewegung spiegelt sich auch in der Architektur wider durch flexibel positionierbare Trennwände, Rampen, pulsierende Räume (Öffnen und Schließen je nach Bedarf) oder ein sich je nach Standpunkt, Wetter oder Tageszeit veränderndes Fassadenbild.
Der Baukörper basiert formal auf einer ellipsenförmigen Grundfigur mit einem Kreis als ruhiges introvertiertes Zentrum und zentraler Ort der Begegnung und Konzentration. Die 3 Geschosse sind aufgrund einer rotierenden Bewegung leicht zueinander verschoben. Zusätzlich geprägt durch sich in Farbe und Stellung verändernde vertikale Glaslamellen entsteht eine bewegliche Fassade, die ein dynamisches Statement für die gesamte Architektur darstellt.
Die Tragkonstruktion des Gebäudes besteht aus einem Raster aus Betonstützen und Betondecken. Lediglich im Bereich der Treppenhäuser kommen tragende Wände aus Beton zum Einsatz. Dies ermöglicht eine einfach veränderbare Anordnung der raumteilenden Leichtbautrennwände und ein flexibles Umgestalten bzw. Anpassen an zukünftige Raumkonfigurationen.
Die notwendigen Nutzflächen aller Institutionen verteilen sich auf drei in sich geschlossene Einheiten. Jede Einheit hat einen separaten Zugang über den zentralen, gemeinschaftlich genutzten Innenhof und einen eigenen Erschließungskern. Zwischen den einzelnen Bereichen der Institutionen befinden sich auf allen Geschossen Begegnungszonen mit Terrassen, die für alle zugänglich sind. Eine für alle Nutzer offene Rampe verbindet im Innenhof alle Geschosse unabhängig von Zutrittskontrollsystemen.
Das kinetische Fassadensystem besteht aus vertikalen, beweglichen Glaslamellen mit einem einlaminiertem speziellem Gewebe in den Farbtönen silber, champagner-metallic und anthrazit. Die geschosshohen Glaslamellen orientieren sich am Sonnenstand und dienen dem Wärmeschutz und der Beschattung.