Neubau einer Wohnanlage in Holzbauweise in Wernigerode

Als deutsches Partnerbüro der italienischen Architektengruppe Cope aus Padua/Italien planen und realisieren wir den Siegerentwurf des Wettbewerbs der Gebäude- und Wohnungsbaugesellschaft Wernigerode mbH (GWW) für eine Wohnbebauung im Veckenstedter Weg in Wernigerode.

Die neue Wohnanlage ist urbaner Auftakt und Abschluss der Wohnquartiere im Nordwesten Wernigerodes. Sie verbindet den Bürgerpark direkt mit der angrenzenden Nachbarschaftsbebauung.

Das Gebäude wurde als Holzkonstruktion entworfen. Die tragende Struktur des Gebäudes, Innenwände wie Außenwände, Decken und Dach werden in Brettsperrholz (CLT-Typ) realisiert. Lediglich die Fundamente, das Untergeschoss, die Bodenplatten, die Liftschächte und die notwendigen Treppenräume werden in Stahlbeton und mineralischem Mauerwerk gebaut. Eine Vorhangfassade aus Holzlamellen, welche als zweite Haut bis über das Dach gezogen wird, betont die monolithisch-skulpturale Architektursprache des zugrundeliegenden Wettbewerb-Sieger-Entwurfs.

Insgesamt entstehen 34 neue Wohneinheiten, jede mit einem eigenen, privaten Außenraum. Die Mischung aus Wohnungen unterschiedlicher Typologien und Größen begünstigt ein generationsübergreifendes Zusammenleben. Einige Wohnungen im Dachgeschoss verfügen über interessante Duplex- und Triplexzuschnitte mit teilweiser doppelter Raumhöhe und Oberlichtern auf den Dächern. 25 Wohnungen werden barrierefrei bzw. barrierearm erstellt, zwei im Erdgeschoss zudem rollstuhlgerecht.

Die Wohnanlage besteht aus insgesamt fünf separaten Gebäuden, die einen gemeinschaftlich genutzten Innenhof umschließen. Ihre Positionierung, Volumina und Höhenentwicklung orientieren sich an den Gebäuden der unmittelbaren Umgebung. Die Form des Daches über die Gebäudeanordnung hinweg spiegelt die besondere Topografie des Harzgebirges wider. Zudem ermöglicht sie es, Regenwasser für die Bewässerung von Pflanzen und Bäumen im Innenhof zu sammeln.

Die Öffnungen und Einschnitte zwischen und in den Baukörpern vernetzen sich mit den vorhandenen öffentlichen Fuß- und Radwegen. Besonders im Norden (gegenüber Bürgerpark) wird das großzügige „Eingangstor zur Stadt“ mit überdachtem Platz zum Ort der Begegnung und des Verweilens.

Der Innenhof zeichnet sich durch eine üppige Vegetation aus und trägt gemeinsam mit der Holzkonstruktion, auch auf dem Dach, zu einem besseren Stadtklima bei. Eine Holzpergola mit Sonnenkollektoren überdeckt einen Teil der geplanten Stellplätze im Innenhof. Von dort aus “erhebt“ sich die PV-Anlage und verbindet sich mit dem Dach des Gebäudekomplexes.

Ziel ist es, ein nachhaltiges, weitestgehend recycelbares Gebäude mit einer geringen CO2 Emission zu errichten. Eine mögliche DGNB-Zertifizierung in Silber oder Gold wird geprüft.